Bereits seit Jahrzehnten setzt Werner Nager, Geschäftsführer Wärmelieferung Wundschuh, auf Nahwärme in Wundschuh – eine Entscheidung, die anfangs gegen die starke Konkurrenz durch Gas wie ein Kampf gegen Windmühlen schien. Doch mit der zunehmenden Unsicherheit der Gasversorgung durch den Ukraine-Krieg hat sich das Blatt gewendet: Die Nachfrage nach Nahwärme steigt seither rasant. Immer mehr Menschen suchen nach sicheren und kosteneffizienten Alternativen, unterstützt durch attraktive Förderungen. Werner Nager erlebt einen Boom, der zeigt, wie sehr das Bedürfnis nach Sicherheit und nachhaltigen Energielösungen gewachsen ist.
Mit der Anfrage der Siedlungsgenossenschaft an Werner Nager auf seinem Grundstück ein Heizwerk zu errichten, begann seine Reise als Landwirt in Richtung Energieversorgung. Angeschlossen waren damals einige öffentliche Einrichtungen und Einfamilienhäuser. Heute versorgt die registrierte Genossenschaft Wärmelieferung Wundschuh mit 21 Mitgliedern neben zahlreichen Einfamilienhäusern alle öffentlichen Einrichtungen im gesamten Ortskern in Wundschuh, einer Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung. Anfangs hat er mit viel Skepsis umgehen müssen, heute weiß er ganz genau: Jedes Gespräch mit potenziellen Kunden endet an Ort und Stelle mit einem Vertragsabschluss für den Nahwärmeanschluss.
Die Unsicherheit der Gasversorgung in Verbindung mit attraktiven staatlichen Förderungen hat zu einer starken Nachfrage nach Nahwärme geführt. Laut Werner Nager erleichtern die Förderungen den Umstieg erheblich, da sie die Investitionskosten senken und Nahwärme offensichtlich zu einer kosteneffizienten Alternative machen. Haushalte entscheiden sich zunehmend für Nahwärme, um sowohl Sicherheit zu erhalten als auch Kosten zu sparen. Im Interview mit HERZ News erzählt Werner Nager gemeinsam mit Günter Karner, Obmann Wärmelieferung Wundschuh, inwiefern die Förderungsmaßnahmen gelungen sind.
Werner Nager: Die hohe Bundesförderung hat definitiv dazu beigetragen, dass viele Haushalte auf unsere Nahwärme umgestiegen sind. Letztes Jahr bekamen unsere Kunden 70 % Förderung sowie zusätzlich die Landesförderung, was den Umstieg natürlich sehr attraktiv macht. Wir hatten sogar einen dabei mit 100 % Förderungszuschuss. Vor allem aber in Zeiten der Corona-Krise und den Unsicherheiten bei der Gasversorgung anschließend durch den Krieg in der Ukraine habe ich eine große Nachfrage erhalten.
Werner Nager: Viele Gaskunden waren enttäuscht, weil die Gaspreise rasant gestiegen sind - und das in einem nicht überschaubaren Ausmaß. Gas war unsere größte Konkurrenz, weil es so billig war und hat uns dadurch viele Kunden weggenommen, die wir erst nach 20 Jahren bekommen haben. Mittlerweile ist die Versorgungsunsicherheit ein Thema geworden. Das Gas ist nicht immer in den Mengen vorhanden, die wir brauchen - das Holz aber schon, es muss nur heimgeführt werden (lacht).
Werner Nager: Selbstverständlich, wir müssen natürlich auch wirtschaftlich denken. Bis in den letzten Jahren hatten wir kaum Preisanpassungen. Wir haben hier einen Dorfcharakter und kennen jeden Abnehmer persönlich. Wenn wir eine 100 prozentige Erhöhung machen würden wie die Fernwärme, könnte ich nicht mehr ins Gasthaus gehen (lacht).
Werner Nager: Wir haben eine Versorgungssicherheit. Nahwärme-Abnehmer haben keine Angst mehr, ob das Gas ausreicht oder nicht, wir brauchen Holz und das wächst nach. Im Falle eines Stromausfalles bzw. bei einem Notfall können wir weiterhin die Versorgung durch unser Notstromaggregat sicherstellen. Zudem heizen wir auch nahezu CO2 neutral, weil unser Holz aus maximal 10 km Entfernung kommt. Für den Austausch der bestehenden Anlage ist manchmal der Umweltgedanke alleine zu wenig, hier spielt dann der finanzielle Anreiz durch die ziemlich guten Förderrichtlinien eine große Rolle.
Werner Nager: Es gibt ein Erstgespräch, dabei wird das Haus besichtigt und der Wärmebedarf berechnet. Dies ist essenziell für den Kostenvoranschlag, weil die Anschlusskosten nach kW berechnet werden. Wir geben dem Endverbraucher auch bekannt, wie viel von seinen Kosten gefördert werden und wie hoch sein Selbstbehalt ist. Dafür ist unser Obmann mit dem Planungsbüro gemeinsam zuständig. Es muss sich aber auch wirtschaftlich rentieren, denn der Leitungsbau ist sehr teuer. Ich kann nicht meterweise Rohre verlegen um ein einziges Einfamilienhaus anzuschließen. Zudem ist nachzuweisen, dass mit dem Anschluss auch eine gewisse Summe an CO2 eingespart wird, damit wir überhaupt die Förderung bekommen.
Günter Karner: Wir sind von der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) abhängig. Wenn das Leitungsnetz zu groß ist aber die Abnahme zu klein, erhalten wir kein Fördergeld. Wir haben dann größtenteils selbst die Initiative ergriffen und uns die Objekte bis zum Wunschabnehmer angeschaut, nachgefragt ob sie sich auch anschließen wollen, damit wir das Projekt verwirklichen können. Das ist uns dann gut gelungen und somit konnten wir den großen Netzausbau starten.
Günter Karner: Wir haben bereits 2018 das ganze Kesselhaus neu installiert und unseren Puffer vergrößert. Durch den Gasengpass und die Förderung ist noch einmal ein großer Ausbau dazugekommen. 2022 war schon der Beschluss für den großen Ausbau womit wir 2024 fertiggeworden sind. Ohne der Förderung wären uns definitiv 50 % der Abnehmer ausgefallen und wir hätten das Projekt in diesem Ausmaß nicht verwirklichen können.
Werner Nager: Mittlerweile sind wir ungefähr bei € 3 Mio. Die Herausforderung bei der Förderung ist, dass ich erst nach Projektabschluss die Förderung erhalte. Zwischenzeitlich werden keine Zahlungen getätigt. Die enorm gestiegenen Kreditzinsen sind natürlich ein großer Brocken für die Investitionen, wenn das Projekt über Jahre zu stemmen ist und ich alles vorfinanzieren muss.
Werner Nager: In Betrieb sind momentan zwei kompakte BioFire Hackgutkessel von HERZ mit einer Nennleistung zu je 400 kW. Beim ersten Netzausbau in 2018 haben wir unsere damalige bestehende Anlage mit einem HERZ BioFire Hackgutkessel ergänzt und waren mehr als zufrieden damit. Daher haben wir uns dieses Jahr beim größeren Netzausbau für einen Austausch der alten Anlage durch einen zweiten HERZ BioFire Hackgutkessel entschieden und die alte Anlage vollständig aus dem System genommen.
Werner Nager: Wir waren platzmäßig sehr eingeengt, ein großer Industriekessel wäre baulich nicht mehr möglich gewesen. Die HERZ BioFire Hackgutkessel sind sehr kompakt und erbringen die Leistung, die wir benötigen. Dadurch, dass wir die gleiche Bauart bei beiden Kesseln haben, können wir Ersatzteile auf Lager legen, was für uns auch sehr praktisch ist.
Werner Nager: Wie bei unseren Kunden war auch für uns der Sicherheitsfaktor ein großer Punkt. HERZ ist ein großer Konzern und bietet nicht nur Kessel an, sondern auch viele andere Produkte. Das Unternehmen wird noch lange Bestand haben und nicht das Handtuch werfen müssen, wie viele andere Unternehmen in der Branche. Was nützt es mir, wenn ich heute ein billigeres Produkt kaufe und nach einigen Jahren gibt es die Firma nicht mehr? Zudem ist bei HERZ das Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar. Beide Kessel laufen störungsfrei, es gibt einen guten Kundendienst, alles passt von der Betreuung bis hin zu der Leistung. Wir haben nicht einmal in Betracht gezogen, uns bei anderen Anbietern umzuschauen.
HERZ News: Das freut uns sehr zu hören. Vielen Dank für die authentischen Einblicke. Die positiven Erfahrungen und Eindrücke unserer Kunden bestärken uns in unserem Bestreben. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude mit unseren Produkten.
Der HERZ BioFire Hackgutkessel ist die ideale Lösung für Großprojekte wie Nahwärmenetze, Hotelanlagen, Siedlungsprojekte und vieles mehr. Er ist mit Nennwärmeleistungen von 400 kW bis 1.500 kW erhältlich. Bei höherem Wärmebedarf besteht die Möglichkeit eines Kaskadenbetriebes, bei dem mehrere Kessel zur Leistungssteigerung zusammengeschaltet werden. Weitere Vorteile und detaillierte Informationen zum HERZ BioFire Hackgutkessel erhalten Sie unter: HERZ Energietechnik BioFire
Informationen zur Förderung erhalten Sie unter: HERZ Energietechnik Kesseltausch